Dieses Land beruft sich von früh bis spät auf Demokratie. Ich komme aus der DDR, gehöre also zu den Menschen, die laut Marco Wanderwitz, dem „Beauftragten der Bundesregierung für die neuen Länder“, „teilweise in einer Form diktatursozialisiert sind, dass sie auch noch nach dreißig Jahren nicht in der Demokratie angekommen sind“. Der Herr mit dem bezeichnenden Namen Wanderwitz möge bitte zur Kenntnis nehmen, dass ich in einer Demokratie, die demokratische Parteien verbietet, gar nicht ankommen will. M e i n Land hat keine Partei verboten, sicher aber hätte sie es im Falle der NSDAP getan, wären ihr gleich nach dem Krieg die Alliierten nicht zuvorgekommenen. Das Land, in dem ich nun wohne, hat sich ähnlich undemokratisch schon gegen die VVN verhalten. Erfolglos. Ich werde eng an der Seite der Genossinnen und Genossen stehen, die jetzt ihre demokratischen Rechte einfordern. Und ich rechne mit Erfolg.
Solidaritätsschreiben von Gina Pietsch
Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.
An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)