Der Vorsitzende des Kommunistischen Jugendverbands der Ukraine, Michail Kononowitsch, und sein Bruder Alexander, ebenfalls aktiver Kommunist und Antifaschist, beide Mitglieder der verbotenen Kommunistischen Partei der Ukraine, wurden seit Beginn des Putsches 2014 in der Ukraine bedroht und mehrfach von militanten Faschisten verprügelt.
Im Frühjahr 2022 wurden die Brüder festgenommen. Sie wurden über viele Monate misshandelt, gefoltert und erst nach anderthalb Jahren vor Gericht gestellt. Alexander wurde damit gedroht, dass seine 13 Jahre alte Tochter vergewaltigt würde. Von den Foltern und Drohungen berichteten die Brüder in den Gerichtsverhandlungen.
Die Anklage lautete auf Planung eines bewaffneten Sturzes der Regierung, eine Anschuldigung, die von der Staatsanwaltschaft in dem inzwischen seit anderthalb Jahren laufenden Prozess in keiner Weise belegt werden konnte. Häufig fielen angesetzte Gerichtsverhandlungen aus, Staatsanwälte und Richter traten zurück, Beweise wurden keine vorgelegt.
Schließlich wurden sie nach zahlreichen Protesten von Linken und Antifaschisten auf der ganzen Welt unter Hausarrest gestellt und verpflichtet, elektronische Armbänder zu tragen.
Da eine Verurteilung aufgrund der absurden Vorwürfe offenbar selbst in der Ukraine nicht möglich ist, versuchte der ukrainische Staat im Februar 2025 die beiden Komsomolzen auf andere Weise loszuwerden. Obwohl sie unter Hausarrest stehen und elektronisch überwacht werden, wurden die Brüder von der Polizei als angebliche Flüchtlinge vor dem Militärdienst von der Polizei festgenommen. Das Militärkommissariat der Stadt Luzk in der Oblast Wolyn der Ukraine, wo die Brüder registriert sind, hatte sie deswegen zur Fahndung ausgeschrieben. Offenbar ist geplant, sie möglichst schnell an die Front zu bringen, wobei klar ist, dass die Militärführung alles tun wird, damit sie möglichst bald getötet werden.
Die beiden Antifaschisten wandten sich in einem Video an Kommunisten, Linke und Antifaschisten aus der ganzen Welt, ihre Solidarität zu zeigen und ihren Tod zu verhindern.
Auch in der BRD haben seitdem einige Aktionen stattgefunden. Um die Solidarität zu verstärken und zu koordinieren, wurde nun eine Webseite eingerichtet, auf der man Informationen über den Fall der Brüder Kononowitsch, über den aktuellen Stand und über Solidaritätsaktionen findet: free-kononovich.de. Dort gibt es auch Material zum Ausdrucken für örtliche Aktionen. In der Ukraine gibt es tausende politischer Gefangener; indem wir unsere Solidarität mit den Brüdern Kononowitsch zeigen, unterstützen wir sie alle. Der Kampf für die Freilassung politischer Gefangener ist nicht nur eine Sache von Kommunisten und Linken, sondern aller Antifaschisten. Organisiert Aktionen in euren Städten, sprecht Bündnispartner an.
Informationen gibt es auch im Telegram-Kanal und auf Instagram.