Auch unsere VVN-Bund der Antifaschisten ist in der Frage der Friedensbewegung tief zerstritten, wie uns der Bundeskongress in Halle zeigte. Wir älteren Mitglieder möchten viele mitnehmen im Kampf gegen einen aktuell drohenden großen Krieg mit NATO-Beteiligung und Atomwaffen-Einsatz. Viele jüngere Mitglieder aus der neueren Antifa-Bewegung wollen am Liebsten vor jeder Friedens-Demo jeden Einzelnen überprüfen, ob er nach ihren eng gefassten politischen Kriterien mitdemonstrieren darf. Mit dieser sektiererischen Position zum Vorteil der Ampel-Kriegsregierung werden wir niemals einen starken Antikriegsprotest organisieren können und als Friedensbewegung für breite Massen uninteressant bleiben. Davon profitiert die AfD, besonders im Osten, und kann sich weiterhin als angebliche Friedenspartei präsentieren. Deshalb ist Dehm zuzustimmen: die neue Friedensbewegung muss breit aufgestellt sein, sollte aber natürlich völkische Nationalisten und Faschisten deutlich abschrecken.
So breit wie möglich
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