Die Medienberaterin des syrischen Präsidenten Dr. Bouthaina Shaaban erklärte, dass die Vertreibung der Terroristen aus Aleppo einen Wendepunkt im Mächtegleichgewicht in der Region und international darstelle. „Heute führen Russland, China und ihre Verbündeten die Internationale Gemeinschaft an.“
Die Vertreibung der Dschihadisten stellt tatsächlich einen wichtigen Sieg über die Politik der USA dar. „Gemäßigte Dschihadisten“ trennten sich unter militärischem Druck sehr schnell von den Terroristen von IS und al-Nusra. Die USA hatten das monatelang für undurchführbar erklärt – und hatten ihre eigenen Gründe dafür.
Nachdem ca. 10 000 Bewaffnete mit ihren Familien Ost-Aleppo verlassen hatten, kam die Evakuierung zunächst zu einem Stillstand. Es gab Versuche der Dschihadisten, entgegen den Vereinbarungen auch schwere Waffen mitzunehmen. Ein Austausch mit Syrern in zwei Orten in Idlib, die von al-Nusra belagert wurden, scheiterte zunächst. Terroristen zerstörten die Busse, die zur Evakuierung geschickt wurden.
Am Montag ging die Evakuierung weiter und mehrere Tausend Personen – Dschihadisten und ihre Familien – verließen in Bussen Aleppo. Mehr als 500 Verwundete bzw. Kranke wurden im Austausch aus den Orten Kefraya und al-Fouaa im Norden von Idlib nach Aleppo evakuiert.
Frankreich versuchte erneut eine Provokation im UN-Sicherheitsrat und formulierte den Entwurf einer Resolution zur Überwachung der Evakuierung, den Russland nur ablehnen konnte. Der Vertreter Russlands bei der UN, Vitaly Churkin, erklärte, Russland habe kein Problem mit einem Monitoring. „Aber die Vorstellung, Beobachter könnten ohne ausreichendes Training durch die Ruinen Ost-Aleppos spazieren und ohne Einweisung ihrer Tätigkeit nachgehen, ist eine Tragödie und eine Provokation.“
Die russische Drohung mit einem Veto half. Auch das ist Ausdruck geänderter Kräfteverhältnisse. Es gab einen neuen Text, der für alle Seiten akzeptabel war – wenn auch die Umsetzung noch Fragen offen lässt.