Bei der vorgezogenen Parlamentswahl in Serbien am Sonntag erzielten die Nationalisten (SRS) unter dem vom UNO-Kriegsverbrechertribunal freigesprochenen Vojislav Seselj 8 Prozent der Stimmen. Sie stellen erstmals seit Jahren wieder 22 Abgeordnete des Parlaments mit 250 Sitzen. Gemeinsam mit einer zweiten radikalen Partei (Dveri-DSS) konnten die Nationalisten damit 13 Prozent der Wähler für sich gewinnen.
Klarer Wahlsieger ist mit gut 48 Prozent die Fortschrittspartei (SNS) des amtierenden Regierungschefs Aleksandar Vucic. Zwar liege die SNS mit einem ähnlichen Ergebnis wie vor zwei Jahren haushoch an erster Stelle. Weil aber jetzt mehr Parteien als damals in der Volksvertretung Platz nehmen, verringerte sich die Zahl ihrer Abgeordneten von 158 auf 131. Auch der bisherige sozialistische Koalitionspartner (SPS) musste den Verlust von 14 Sitzen auf in Zukunft 30 hinnehmen. Die drei Parteien der zerstrittenen bürgerlichen Opposition erreichten zusammen nur 17 Prozent und stellen 45 Abgeordnete.