Beschäftigte der Post haben heute (26. Januar) bundesweit in ausgewählten Betrieben in den Paket- und Briefzentren sowie in der Paket-, Brief- und Verbundzustellung ganztägig die Arbeit niedergelegt, nachdem ihre Gewerkschaft ver.di dazu aufgerufen hatte. Bereits in der vergangenen Woche streikten insgesamt 30.000 Beschäftigte Kolleginnen und Kollegen. Nach Angaben des Konzerns blieben drei Millionen Briefe und eine Million Pakete liegen.
Die Deutsche Post AG hat diese Streiks selbst verschuldet. In der zweiten Tarifverhandlungsrunde waren ihre Vertreter nicht einmal bereit, einen Ausgleich für die Reallohnverluste der Beschäftigten zuzusagen, bezeichneten diese Forderungen sogar als „realitätsfern“. Dabei hat der Konzern 2022 einen Rekordgewinn von etwa 8,4 Milliarden Euro eingefahren. ver.di fordert für die Tarifbeschäftigten bei der Deutschen Post AG eine Entgelterhöhung von 15 Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten. Die Ausbildungsvergütungen sollen für jedes Ausbildungsjahr um 200 Euro pro Monat angehoben werden.
Bei der DP AG sind fast 90 Prozent der Tarifbeschäftigten in den Entgeltgruppen 1 bis 3 eingruppiert. Das Monatsgrundentgelt in diesen Entgeltgruppen beträgt zwischen 2.108 und 3.090 Euro brutto. Diese Tarifbeschäftigten sind im besonderen Maße von der hohen Inflation betroffen, da sie einen großen Teil ihres Einkommens für Nahrungsmittel und Energie aufbringen müssen. Die letzte Tariferhöhung im Januar 2022 betrug zwei Prozent. Die Tarifverhandlungen werden am 8./9. Februar 2023 fortgesetzt.
In der aktuellen Ausgabe der UZ ist der erste Teil des Streiktagebuchs von Tim Laumann erschienen:
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