Frank Werneke (ver.di) wird mit der Bemerkung zitiert, die „Beschäftigten von ARD, ZDF und Deutschlandradio“ setzten „Leuchttürme seriöser Information, Analyse und Meinung in das weite Meer der durchs Internet schwappenden Hasstiraden und Falschnachrichten.“
Klar, Falschnachrichten oder Nachrichten, die man dafür erklärt, werden nicht zuletzt durch seriöse Meinung (!) bekämpft – eine solch frivole Rechtfertigung des wackeren Kampfs der genannten (bestreikten) Sender für die deutsche Monopolbourgeoisie hat tatsächlich ihrerseits Nachrichtenwert. Nur wäre es wünschenswert, dass in dem Bericht einer kommunistischen Zeitung dann auch benannt wird, in wessen Interesse hier ein (aus ökonomischer Sicht zunächst ja völlig legitimer) Arbeitskampf politisiert wird, wie er leider auch von gewerkschaftlicher Seite zur Verteidigung des Auftrags der „Arbeitgeber“ gegen mediale „Störer“ genutzt wird.
In diesem Kontext verdient Erwähnung, dass der in dem Bericht ebenfalls erwähnte „Deutsche Journalisten-Verband“ (DJV) in jüngster Vergangenheit diesbezüglich russland- und chinapolitische Spitzenleistungen erbrachte, bis hin zu seiner Attacke auf eine Bundesministerin, die einem russischen Medium ein Interview gab – womit sie sich wohl einer gegen den monopolistischen Anspruch unserer Leuchttürme imperialistischer Seriosität gerichteten Kontaktschuld schuldig machte: „Ein Interview zuviel“, so die Fatwa des DJV gegen die Ministerin.
Dennis Simon/Daniel L. Schikora