Seit 1498 vogelfrei

Dank an Valentin Zill für diesen Bericht. Was für eine unglaubliche Geschichte. Menschen wohnungslos zu machen, zu behaupten, man habe ihnen Ersatzunterkünfte angeboten – und ihnen am Ende einen Platz im Schlafsaal einer Geflüchtetenunterkunft anzubieten. Und das Ganze noch kurz vor Weihnachten! Gut, dass UZ erst am Ende erwähnt, es rieche stark nach Antiziganismus. Würde man mit anderen Frauen und Kindern auch so umgehen, wenn es keine Roma wären? Die Volksgruppe der Roma und Sinti wird in Deutschland seit über 500 Jahren verfolgt – seitdem sie auf dem Freiburger Reichstag 1498 für „vogelfrei“ erklärt wurden. Damit konnten sie jederzeit vertrieben und ermordet werden. Während des Faschismus erreichte die Verfolgung dann ihren traurigen Höhepunkt. Heute wird Antiziganismus offiziell geächtet. Aber wo bleiben die Lehren für unsere Sozialpolitik?