Ein ganz großes Dankeschön an Johanna Scheringer-Wright für den Beitrag zum 120. Geburtstag ihres Großvaters Richard Scheringer! Ihrer darin geäußerten Auffassung, „dass das politische Bewusstsein eines Menschen nicht in Stein gemeißelt ist, sondern sich durch Auseinandersetzungen verändern kann“, ist eine eminent wichtige Erkenntnis. Die Biografie Richard Scheringers selbst bestätigt dies eindrucksvoll. Dass Richard Scheringer ein „Mensch war, der andere Menschen annahm, wie sie waren“ und der immer ein offenes Ohr hatte, wie Johanna Scheringer-Wright schreibt, kann ich nur zu gern aus eigenem Erleben bestätigen. In den frühen 1970er Jahren fanden die Landesvorstandssitzungen der damals gesamtbayerischen SDAJ häufig auf dem Dürrnhof statt. Richard nahm sich immer die Zeit, um mit uns jungen Sozialisten politisch zu diskutieren. Sein enormes Wissen zum Verlauf geschichtlicher Prozesse und sein großer persönlicher Erfahrungsschatz halfen, unsere „revolutionäre Ungeduld“ in richtige Bahnen zu lenken.
Ergänzen möchte ich den Beitrag mit dem Hinweis auf Richards Bücher, die möglicherweise noch antiquarisch erhältlich sind: Richard Scheringer, „Unter Soldaten, Bauern und Rebellen / Das große Los“, 1988 als Nachdruck im Pahl-Rugenstein-Verlag erschienen, und Richard Scheringer, „Grüner Baum auf rotem Grund“, 1983 im Damnitz-Verlag herausgegeben.