Am heutigen Donnerstag, den 22. Juli 2021, jährt sich zum 10. Mal der Anschlag von Utoya. Der Faschist Anders Breivik ermordete, verkleidet als norwegischer Polizist, 69 Mitglieder der norwegischen sozialdemokratischen Jugendorganisation AUF (Arbeidernes Ungdomsfylking) während deren jährlichen Jugendcamp auf der Insel Utoya sowie zuvor 8 weitere Menschen im Osloer Regierungsviertel bei einem Sprengstoffanschlag mit einer selbstgebauten Bombe. Breivik hatte bevor in seinem 1.500-seitigen Manifest seiner faschistischen Einstellung Ausdruck verliehen.
Wir gedenken heute der Opfer dieses Attentates: vergessen dürfen wir dabei nicht, dass als Reaktion auf eines der furchtbarsten faschistischen Massaker der jüngeren Vergangenheit die Politiker, Medien und staatlichen Kräfte, die durch ihre Hetze gegen Migranten, Muslime und Linke das gesellschaftliche Klima für einen solchen Anschlag bereitet hatten, immer wieder versucht haben, Breivik als „verwirrten Einzeltäter“ darzustellen. Dieses Vorgehen haben wir in den letzten Jahren unter anderem in Deutschland nach rechten Anschlägen immer wieder beobachten müssen – sei es in Hanau, Halle oder bei den weithin unaufgeklärten NSU-Morden. Ekelerregend erscheint in diesem Zusammenhang, dass Breivik aus der Haft heraus, Briefkontakt zur deutschen Faschistin und NSU-Mörderin Beate Zschäpe sowie zum schwedischen, faschistischen Dreifachmörder Peter Mangs aufgenommen hat.
In diesem Zusammenhang muss auch erwähnt werden, dass die norwegische Polizei den Anschlag nicht zu verhindern im Stande war – 92 Minuten konnte der Attentäter auf der Insel grausam und ungestört wüten. Hubschrauber und Polizeiboote standen nicht zur Verfügung – die polizeiinterne Kommunikation brach zusammen, Notrufe wurden nicht oder zu spät bearbeitet, dies belegt leider erneut eindrucksvoll, dass auf den bürgerlichen Staat kein Verlass im antifaschistischen Kampf ist.
Um solche Anschläge zu verhindern, müssen wir uns – in Norwegen, in Deutschland, international, gegen rassistische und faschistische Hetze stellen und sie an ihrer kapitalistischen Wurzel bekämpfen, denn Gedenken an Utoya heißt Kampf dem Faschismus!
Hoch die internationale Solidarität!