Nach ihrer Vorstellung hatten die Delegierten die Möglichkeit, Fragen an Ines Schwerdtner zu stellen. Typische Fragen wie die nach der Bundestagskandidatur im nächsten Jahr verbanden sich mit etwas hinterhältigen Fragen nach dem „Bedingungslosen Grundeinkommen“ – ein großer Streitpunkt in der Partei und eine gute Gelegenheit, den halben Parteitag gegen sich aufzubringen. „Ein bisschen schockiert“ zeigte sich eine Delegierte, weil Schwerdtner „Die Linke“ als „Partei des Ostens“ bezeichnet habe. Man habe schon genug mit der SED-Vergangenheit und dem Vorwurf, „Ostpartei zu sein“, zu tun. Auch Palästina, die Zukunft der „Linken“, Behindertenpolitik und Vertrauensverluste gegenüber der Partei spielten eine Rolle.
Unschön, dass dieses Sammelsurium an Themen in insgesamt nur zwei Minuten beantwortet werden sollte. Hatte man so beschlossen, konnte man trotz der schieren Masse an Fragen nicht mehr ändern, so der Wahlvorstand. Also, Zeitraffer: Ja zur Bundestagskandidatur. Ja zu den Hochburgen im Osten, aber: Parteiaufbau im Westen. „Wieder bei den Menschen“ sein, ist gut. Gewerkschaftsarbeit ist wichtig, Streiks unterstützen auch, und „skeptisch, was das bedingungslose Grundeinkommen“ betreffe. Aha.