Tobias berichtet im Rahmen der Diskussion über die Unterstützung der Bewegung von Pflegekräften aus Rheinland-Pfalz durch seine Parteigruppe. Die DKP sei inzwischen ein anerkannter Bündnispartner von Gewerkschaften und Beschäftigten, weil sie kontinuierlich und verlässlich an den Aktivitäten beteiligt sei. Es sei den Genossinnen und Genossen wichtig, in der Bewegung des »Pflegeaufstands Rheinland-Pfalz« auf die Zusammenhänge zwischen Sozialabbau und Aufrüstung hinzuweisen. Das sei gelungen: »Inzwischen sieht man auf den Demos des Pflegeaufstands keine blau-gelben Fahnen mehr, dafür aber die Forderung nach einem Ende der Waffenlieferungen an die Ukraine.«
Daran anschließend informiert Nicole über die regelmäßigen Branchentreffen von Genossinnen und Genossen, die in Krankenhäusern, Pflegeheimen und anderen Einrichtungen beschäftigt sind. Die Beratungen dienen in erster Linie dem Erfahrungsaustausch. Immer wieder gebe es erschreckende Berichte über die dramatische Lage in den Stationen, eine verlässliche Pflege sei oft nicht mehr möglich.
Ein Genosse aus Frankfurt am Main betonte, dass es viele Möglichkeiten geben, um in Kontakt mit Streikenden zu kommen, auch wenn sich Gewerkschaftsvertreterinnen und -vertreter oft schwer tun, der DKP offiziell Redezeit einzuräumen. Spontane Solidaritätsreden oder Umfragen und Interviews für die UZ, um auf die Anliegen der Beschäftigten im Streik aufmerksam zu machen, bieten sich besonders an. Insgesamt brauche es Zeit, einen langen Atem und Kreativität. Obwohl es auch Rückschläge gegeben habe, sei es in Frankfurt letztlich gelungen, dass sich DKP und SDAJ einen Namen bei den Streikenden gemacht haben.
Aus einem bayerischen Siemens-Werk berichtet eine weitere Delegierte. Aufgrund der Struktur des Konzerns konkurriere man mit den Beschäftigten in den vielen Tochtergesellschaften von Siemens weltweit. Insgesamt seien die Arbeitsbelastung und der Druck so enorm, dass die Krankheitsquoten in den vergangenen Jahren stark gestiegen seien. Durch die weltweite Tätigkeit des Konzerns ziehe nicht nur Schichtarbeit in die Büros ein, es erschwere darüber hinaus die betriebliche Gewerkschaftsarbeit. Ein weiteres Problem entwickele sich in der Betriebsarbeit angesichts des Klimawandels. Es brauche einen sozialverträglichen Klimaschutz, der den Beschäftigten eine Perspektive geben kann. Die Beschäftigten erwarteten von der DKP, solche Fragen ernsthaft zu diskutieren. Nötig sei eine Entlastung der Beschäftigten, zum Beispiel durch die 35-Stunden-Woche.
Die SDAJ-Vorsitzende Andrea Hornung berichtet, dass es der Jugendverband geschafft habe, bisher drei Betriebsgruppen zu gründen. Grundsätzliches Ziel der Gründung solcher SDAJ-Gruppen in den Betrieben sei es, die Kampfkraft der Arbeiterklasse zu erhöhen und Beschäftigte zu organisieren.