Zum Auftakt der zweiten Runde des DKP-Parteitages steht die Betriebsarbeit der Partei im Mittelpunkt der Diskussionen. Der im Sekretariat des DKP-Parteivorstandes für diesen Bereich verantwortliche Olaf Harms geht einführend besonders auf die laufenden Tarifauseinandersetzungen im öffentlichen Dienst, bei der Post und der Bahn ein. Die zweistelligen Forderungen der Gewerkschaften zusammen mit Mindestbeträgen seien angesichts der hohen Inflation absolut gerechtfertigt. Allerdings sei der erreichte Abschluss bei der Post zu kritisieren und kein Anlass für Beifall. Insgesamt brauche es mehr Genossinnen und Genossen, die sich in den Gewerkschaften engagieren, damit diese sich nicht im Kapitalismus verfangen.
Weitere Delegierte, viele von ihnen ehrenamtlich aktiv in ver.di und anderen Gewerkschaften, berichten anschließend über ihre Erfahrungen im Betrieb. Ein gemeinsamer Tenor: Man kann nur etwas bewegen, wenn man aktiv und zuverlässig zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen arbeitet und mit ihnen diskutiert. Schädlich sei vielmehr, wenn man versucht, von außen gegen die Gewerkschaften zu agitieren.
Grüße des Deutschen Gewerkschaftsbundes überbrachte Ulf Immelt vom DGB Hessen. Die Kommunistinnen und Kommunisten der DKP seien für die Gewerkschaften wichtige Bündnispartner und stünden bei den laufenden Auseinandersetzungen oft in der ersten Reihe, betonte er.
Eine weitere Genossin aus Frankfurt (Oder), die in der Seniorengruppe der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) aktiv ist, berichtete über die Arbeit in dieser »besten von allen Gewerkschaften«. Sie habe genug davon, wenn nur über irgendwelche Funktionäre gemeckert werde: »Wir müssen hingehen zu den Gewerkschaften, zum DGB, und ihnen sagen, was wir wollen!«