„Glück auf“, ruft Tim Roschig fröhlich ins Mikro. „Hier steht jetzt die Jugend.“ Er spricht für den Jugendverband Solid. Daher wolle er erst mal Salz in die Wunde streuen. Denn der Jugendverband habe erkannt, wo das Problem liegt: Die Partei hat keine einheitliche Strategie.
Grundoptimistisch wünscht er sich also von dem Halleschen Parteitag nichts weniger als die Erarbeitung einer einheitlichen Strategie und eines Fahrplans. Und das zu den Streitthemen Frieden, Zielgruppe, Rolle der Parlamentsarbeit und Spielfeld der Politik. Denn der Jugendverband wünscht sich eine sozialistische Massenpartei.
Um für diese für Nachwuchs zu sorgen, will man sich bei Solid im kommenden Jahr auf die Themen Wohnen, Umverteilung und Frieden konzentrieren. Vor allem auf letzteres, denn die Jugend habe Angst vor der Wehrpflicht.
Und wie wollen sie die erreichen?
„Achtung“, so Roschig, „jetzt wird’s revolutionär!“ Reden wolle man mit den Menschen. Und zwar mit denen, die noch nicht in der Politik erwähnt sind. Locker-flockig hat er da eines der Grundprobleme der Linkspartei angesprochen: Lifestyle-Politik für anpolitisierte Großstädter statt Arbeiterpolitik.
Die UZ-Redaktion vor Ort wagt sich weit aus dem Fenster und gibt schon zu diesem frühen Zeitpunkt des Parteitags eine Prognose ab: Die erhoffte einheitliche Strategie wird auch dieser Parteitag in Halle nicht bringen.