Bevor Margarita Kavali (SDS) und Lisa Pfitzmann (Solid) zur Hochschul- beziehungsweise Jugendpolitischen Sprecherin gewählt werden konnten, brachte ein Delegierter noch einmal seinen Unmut darüber zum Ausdruck, dass fast eine palästinasolidarische Demonstration ins Haus gekommen wäre. Er zeigte sich erleichtert, dass die Aktivisten draußen bleiben mussten. Er habe Reden gehört, in denen es gegen den „illegtimen Staat Israel“ gegangen sei. Wer sowas sage, sei kein Bündnispartner. Was er dabei vergaß: Bei den Aktivistinnen und Aktivisten handelte es sich zum Teil um Parteimitglieder. Warum er diese „persönliche Erklärung“ mehrere Stunden nach der Entscheidung, die Demonstranten nicht reinzulassen, abgeben musste, blieb sein Geheimnis. Das Thema sorgt trotz des gestrigen „Kompromisses“ weiter für Unmut. Zahlreiche junge und migrantische Delegierte sind enttäuscht und fühlen sich durch den Mangel an Solidarität mit Palästina aus der Partei gedrängt. Gegenüber UZ kündigte eine migrantische Frau ihren Austritt aus der Partei für Montag an. Der Rassismus innerhalb der „Linken“ sei nicht mehr länger zu ertragen.