Routinierte Langeweile

Gysi - Routinierte Langeweile - -
Routiniert und gelangweilt: Gregor Gysi (Foto: UZ)

Geübt und auch irgendwie gelangweilt von seinem x-ten Auftritt vor einer kriselnden Partei erwartet Gregor Gysi von diesem Parteitag ein „Signal der Willenskraft und Leidenschaft“. Dann grast er alle Themen ab, die irgendwie von Belang sein könnten. Für die Zeit nach dem Ende des Krieges in der Ukraine soll die „Friedenspartei“ einen Nichtangriffspakt fordern. Junge und Alte muss man berücksichtigen, die Landbevölkerung nicht vergessen.

Routiniert spult Gysi die Stichworte ab, die ein Parteitag der Linkspartei hören will: Chancengleichheit aller Kinder und Jugendlicher, soziale Gerechtigkeit, Steuergerechtigkeit, Ökologie und so weiter und so fort.

Das bedingungslose Grundeinkommen findet Gysi nicht so gerecht, aber dass andere in der Partei das anders sehen, ist ihm Schnuppe: „Ja, und?“ Kann man ja mal unterschiedliche Vorstellungen haben.

Dann gibt es noch Gleichberechtigung, Migration, das Recht auf Schwangerschaftsabbruch, und schon kommt Gysi zu einem Clou: Er werde mit Ramelow und Bartsch fein Essen gehen und bei einem Wein analysieren, ob „Die Linke“ die gewünschten Fortschritt gemacht habe. Wenn ja, starten sie die „Aktion Silberlocke“. Jeder der drei will ein Direktmandat für den Bundestag erreichen. Da ist dann doch Stimmung in der Bude. Das Gysi mit vielen Worten wenig Inhaltliches gesagt hat, fällt nicht auf.

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Schelle Rede, schnell wieder weg: Gregor Gysi (Foto: UZ)
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