Für Listenplatz 2 hat der Parteivorstand die Flüchtlings- und Klimaaktivistin Carola Rackete vorgeschlagen. Sie steuerte im Jahr 2019 als Kapitänin der „Sea Watch 3“ mit über fünfzig geflüchteten Menschen aus Libyen den Hafen von Lampedusa an, obwohl die italienischen Behörden das zu verhindern versuchten. Vor ihrem Freispruch wurde sie mit Haft und Hausarrest unter Druck gesetzt. Die Bekanntgabe ihrer Kandidatur durch den Parteivorstand galt als weiterer Schritt zur gewünschten „Erneuerung“ der Partei.
Rackete begann ihre Rede mit einer Entschuldigung. Im gestrigen Interview mit der „Zeit“, bei dem sie einen neuen Namen für „Die Linke“ gefordert hatte, habe sie „Mist gemacht“. Das tue ihr leid, aber jetzt gehe es um die Zukunft. Sie konzentrierte sich vor allem Klimapolitik. Die Klimakrise sei auch eine soziale Krise und linke Klimapolitik werde gebraucht. Wie genau die aussieht, sagte sie nicht, aber sie betonte, dass auch die soziale Frage bedacht werden müsse. Es gebe „soziale Kippunkte“, die sie schablonenhaft in: gutes Leben für alle oder „Rückkehr des Faschismus“ aufteilte. Zudem betonte sie erneut ihre Nähe zum aktuellen Kurs der Partei: „Eine Linke für alle“, sagte sie mit Blick auf den Slogan der „Erneuerungskampagne“. „Davon möchte ich ein Teil sein.
Sie beendete ihre Rede unter Jubel und Standing Ovations im Publikum.