Um 14:08 Uhr wird der Parteitag eröffnet, gefüllt sind die Reihen der Delegierten noch lange nicht, sie stehen noch vor der Tür.
In ihrer Rede verweisen die Parteivorsitzenden Wissler und Schirdewan natürlich als erstes auf „den großen Dramatiker“ Bert Brecht. Dass er Kommunist war, lässt man lieber weg. Hauptsache, die Dinge bleiben nicht so, wie sie sind. Dazu gehört auch das Logo der Linken. Als erstes stellt Wissler das neue Design der Partei vor. Schirdewan verweist – wie Wissler – auf den Kampf der Linken gegen den Kapitalismus. Als er behauptet, dass in den Landesregierungen, in denen die Linke vertreten ist, die Dinge zum besseren entwickelt werden, ist der Applaus nur noch vereinzelt.
In „unsrem Rot“, so Wissler, ist auch Platz für feministisches Lila und ökologisches Grün, ihre Friedenspolitik ist nur noch Blau, da ist auch bei Wissler von Rot keine Rede mehr.
Die Eröffnungsrede der Vorsitzenden endet in einer etwas ziellosen Lichtshow im Saal.
Nach der Konstituierung folgen als erste Tagesordnungspunkte die Wahl der Bundesschiedskommission und der Bundesfinanzrevisionskommission. Danach gibt es die Rede des Vorsitzenden Martin Schirdewan.
Im Sitzbereich der Pressevertreter hat inzwischen eine Debatte über „Parteitagsbingo“ begonnen. Der Kollege hinter mir tippt neben Klassikerbegriffe wie „Aufbruch“ und „neues Kapitel“ in diesem Jahr auf „verschüttete Milch“.