Mit großem Tam-Tam wurde soeben eine Erneuerungskampagne für die Partei verkündet. „Die Linke“ müsse sich ändern, verkündeten nicht nur die Parteivorsitzenden. Auf der Bühne sprachen Neumitglieder, die zum Teil erst seit wenigen Tagen in der Partei seien, aber schon erhebliche Änderungswünsche angemeldet hatten.
Umso länger die Vorstellung der Kampagne dauerte, um so dünner wurde das Verständnis für das, was diese „Erneuerung“ sein soll. Von „Erneuerungsquoten“ bei der Wahl von Listen war die Rede, auch von einem „Sozialfonds“, der mit Geldern der Abgeordneten gespeist werden soll.
Die Vorstellung änderte mit einem Werbefilm, in dem erklärt wurde, dass die „Linke“ sich nicht mehr mit sich selbst beschäftigen dürfe. Eine „Linke für alle“ müsse her – „Wir haben jetzt Platz!“, endete das Video mit dem Standbild eines leeren Abgeordnetenstuhls.