„Bereit für ein gerechtes Morgen“ sei die Linkspartei laut dem überall verkündeten Parteitagsmotto. Augenscheinlich plant man aber schon damit, dass das „Morgen“ vor allem eins wird: kleiner.
Kleiner als die Messehallen in Augsburg sind die in diesem Jahr angemieteten, spärlicher die Dekoration, weniger umfangreich das Versorgungsangebot. Deutlich geringer ist auch die Beobachtung durch Journalistinnen und Journalisten, nur noch „Phoenix“ und der Regionalsender mdr haben eigene kleine Fernsehstudios in der Tagungshalle aufgebaut.
Die Journalisten, die da sind, reden nur über ein Thema: den Untergang der Linkspartei. Schlechte Wahlergebnisse bei den Landtagswahlen, fatale Umfragewerte im Bund und die Zerreißproben um Friedenspolitik und Palästina-Solidarität – der Parteitag hat einiges an Sprengkraft zu bieten. Ob diese sich entfaltet, wird auch von der Parteitagsregie abhängen. Beim vergangenen Parteitag war es gelungen, durch Verschiebungen des Zeitplans und rigoroses Agieren der Tagesleitung unerwünschte Debatten an den Rand zu drängen.