Ruhig, aber bestimmt geht Naisan Raji von der Sozialistischen Linken in die Kritik mit der Linkspartei. Erfolge seien in den ersten Jahren der Gründung vor allem mit einer klaren Politik gegen Neoliberalismus erreicht worden. Doch trotz dieser Erfolge seien heute Bereiche wie Gesundheit und Bildung dem Finanzkapital unterworfen – jetzt würden diese Bereiche auch noch militarisiert.
Den eindeutigen Begriffen der Bundesregierung wie der der „Kriegstüchtigkeit“ stehe die Linkspartei „ziemlich farblos“ gegenüber. „Die Linke“ hinterlasse eine große Leerstelle, da sie nicht eindeutig zu Kriegen Stellung beziehe: Die Beschlüsse mögen ja sogar eindeutig sein, so Raji in Richtung von Leuten wie Martin Schirdewan und Carola Rackete, die Gesichter der Linkspartei seien es nicht.
Raji erinnerte an Rosa Luxemburg und ihre viele Gefängnisstrafen als Kämpferin gegen den Krieg und an Karl Liebknecht, der als einziger Abgeordneter den Kriegskrediten seine Zustimmung verweigerte. In diesem Sinne, so rief Raji ihrer Parteiführung zu, möge man doch endlich das Duckmäusertum ablegen. Dass sich das Abstimmungsverhalten von Rackete und Schirdewan in diesem EU-Parlament nach diesem Aufruf ändern wird, darf man nicht erwarten.