Nun werden die Änderungsanträge zum Leitantrag diskutiert und abgestimmt. Es geht los mit einer dicken Niederlage für den Parteivorstand. Ein längerer Ersetzungsantrag der Linksjugend Solid wurde mit Mehrheit beschlossen. „Wir leben in einer offenen politischen Situation, Klassenkämpfe toben“, beginnt dieser und schärft die seichten Ursprungsformulierungen nach. Für die einen bedeute die „Krise ein gutes Geschäft, für die anderen Elend, Tod und Unsicherheit. Wenn Nahrungs- und Energiepreise die einen in die Schulden treiben, sprudeln bei anderen die Börsengewinne.“ Der Jugendverband kritisiert Privatisierungen in der Daseinsvorsorge, „weil in einem unterdrückerischen Profitsystem die Interessen der Mehrheit immer dem Profitstreben der Wenigen unterworfen werden.“ Ein „demokratisches Aufbegehren“ solle die „Spaltung der lohnarbeitenden Klasse überwinden“ und der „Kampf um Sozialismus auf die Tagesordnung“ gesetzt werden. Der Leitantrag wird dadurch nicht repariert, aber in der Einleitung ein anderer Ton gesetzt. Nun müssten bei den entscheidenden Fragen – wie der Friedensfrage – diesen Worten auch Beschlüsse folgen.