Der Hauptfeind steht im anderen Land

Gegen Russland wird aufgerüstet, und die „Linke“ müsse gegen den deutschen Imperialismus kämpfen, sagt eine Delegierte aus Hamburg. Klingt erstmal unspektakulär plausibel für die Partei, die sich in den vergangenen Tagen mehrfach selbst als „sozialistisch“ bezeichnet hat. Deshalb soll ein Nebensatz zum Kampf gegen die „imperialen Bestrebungen nicht-westlicher Akteure“ aus dem Leitantrag gestrichen werden.

„Die russische Aggression ist real“, entgegnet Wulf Gallert. Damit ist das Thema für ihn erledigt, die „nicht-westlichen“ Gegner müssen im Antrag stehen bleiben. Auch, weil „Die Linke“ deswegen als Friedenspartei nicht ankomme, weil sie nicht genügend gegen Russland sei. Das sieht der Rest des Parteitags auch so. Der Satz bleibt drin – schlechte Voraussetzungen für noch kommende Anträge zum Thema Krieg und Frieden.

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