Das war langweiliger als gedacht. Die neue „Geschlossenheit“ fruchtet auch in der Personaldebatte. Kritische Fragen gab es kaum, stattdessen Lobgesänge mit dem Tenor: „Wir kennen uns alle furchtbar gut.“ Özlem Demirel erhielt 62,0 Prozent der Stimmen, deutlich schlechter als ihre Vorgänger, aber ausreichend.
Deutlich wird, dass die Partei in den Wahlkampfmodus wechselt. Umstrittene Fragen werden vermieden und linke Allgemeinplätze rausgehauen. Das streichelt die Seele der müden Delegierten, ändert am beschlossenen Programm jedoch nichts mehr. Der Unwillen, eine inhatliche Diskussion zu führen, zeigt sich auch an Demirels schlechtem Ergebnis ohne vorherige Kritik.