Jetzt wird es spannend. Auf Listenplatz 3 kandidiert Didem Aydurmus gegen Özlem Demirel. Demirel war Teil des Ursprungs-Vorschlags des Parteivorstandes. In den vergangenen Wochen wurde ihr jedoch aus der Partei vorgeworfen, zu „pro-palästinensisch“ zu agieren.
Didem Aydurmus begründete ihre Kandidatur mit seichten Einlassungen auf Linie der Parteitagsbeschlüsse. In Ermangelung einer Möglichkeit, das Gesagte inhaltlich zusammenzufassen, hier das Best of: „Wir wollen ein Europa, dass gemeinwohlorientiert funktioniert.“ Außerdem: „Ein Europa der Menschen“ und „Ein Europa des Miteinanders“. Vor allem aber wünschte sie sich „mehr Herzlichkeit“.
Özlem Demirel kritisierte die Umrüstung der EU zu einer Militärunion. Sie habe Faschisten im EU-Parlament die Stirn geboten und freue sich, in einer „offen antifaschistischen Partei zu sein“. Wir würden in einer Zeit der Umbrüche leben. Einer Zeit, in der es darum gehe, „den Rücken gerade“ zu machen und zu kämpfen. Sie widersprach dem verbreiteten Märchen, dass es keine Klassengesellschaft mehr gebe. Doch die Arbeiterklasse würde noch existieren, wie man in Frankreich oder Großbritannien sehe.