Jedenfalls gibt es häufig Gelegenheit und Anlass, euch zu schreiben. Das geht gleich auf der Seite 1 los: „DKP diskutiert Schwächen und Stärken“. Den Artikel habe ich mehrmals gelesen, um herauszufinden, wo Wera Richter die Erwähnung der Stärken versteckt hat. Habe ich nicht gefunden.
Auf Seite 4 schreibt Frank Schumacher über die AfD. Vielmehr, er referiert Infratest-Dimaps Analyse des (vermeintlichen) Wählerverhaltens. Sonst wimmelt es in der UZ von Einschätzungen, Schlussfolgerungen und Meinungen. Hier wird kommentarlos das Meinungsforschungsinstitut referiert. Kann man ja machen. Dann hätte es aber schon auch einen Kommentar zur Frage AfD und Haltung der DKP geben dürfen.
Dann komme ich zu meiner Lieblingsseite, der Seite 9, vor allem dann, wenn Georg Fülberth mal wieder ätzt. Hat er aber diesmal nicht. Stattdessen bemüht sich Herbert Becker darzustellen, in welcher Tradition die Bundeswehr steht, gelingt ihm aber nicht. Die Schlussfolgerung, die NVA könne „eine diskutable Tradition“ sein, ist verwegen. Die Bundeswehr ist eine Armee, die eingebunden ist in das imperialistische NATO-Bündnis. Bundesregierung, Bundespräsident und Kriegsministerin erklären ein über das andere Mal, „Deutschland“ müsse sich noch mehr auf Kriegsschauplätzen tummeln. Damit ist doch wohl hinreichend beschrieben, in welcher Tradition diese Armee steht: in der der Reichswehr und der Wehrmacht.
Dann ruft Hans-Peter Brenner Helmut Kohl nach, wir hätten ihn unterschätzt. Da kann ich mich gar nicht dran erinnern. Ja wir haben ihn verachtet, verächtlich gemacht und versucht, ihn der Lächerlichkeit preiszugeben. Hat er alles abgeschüttelt. Schon wahr. Aber „seine Qualitäten“ verkannt zu haben? Natürlich ist es immer sträflich, den Klassengegner zu unterschätzen, aber was meint Hans-Peter Brenner? Und vor allem, was gilt es daraus zu lernen?
Macht weiter, die UZ wird gebraucht, ich hoffe, mein Gemecker haltet ihr weiter aus. Übrigens schön die Geburtstagswünsche an Hannes Wader auf der Seite 11.