Nach palästinensischen Angaben haben israelische Behörden am Sonntag eine mit EU-Geldern finanzierte Schule in einem Dorf nahe Bethlehem von Soldaten zerstören lassen. Laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Wafa“ seien israelische Soldaten in Begleitung von Bulldozern am frühen Morgen in das Dorf im südlichen Westjordanland eingedrungen. Daraufhin sei es zu Konfrontationen mit Einwohnern gekommen.
Die zuständige israelische Behörde erklärte, das Gebäude sei ohne die notwendigen Genehmigungen errichtet worden. Wegen Einsturzgefahr habe ein Gericht die Zerstörung angeordnet. Allerdings hatte ein israelisches Gericht im März dem Antrag einer rechten Organisation stattgegeben, die bereits 2017 einmal zerstörte und wiederaufgebaute Schule zu entfernen.
Die EU-Vertretung in den palästinensischen Gebieten äußerte sich „entsetzt“ über die Zerstörung. Sie sei nach internationalem Recht illegal und das „Recht der Kinder auf Erziehung muss respektiert werden“.
Israel zerstört immer wieder Gebäude im Westjordanland, angeblich wegen fehlender Baugenehmigungen, oft auch die Wohnhäuser der Familien von unter Verdacht des Terrorismus stehenden Palästinensern.