Schon erstaunlich, wie man es schafft, die beiden bisher besten WM-Spiele zu verpassen: Auf die Partie Portugal – Spanien (3:3) hatten wir den monatlichen Doppelkopfabend gelegt. Und während der Partie Argentinien – Frankreich (3:4) schlenderte ich mit der Tochter durch Hamburg, wir hatten gerade ihren Umzug in die Hansestadt geschafft und uns war mehr nach Pizza und Weißweinschorle als nach Männerschweiß und Bier.
Immerhin: Japan gegen Belgien (2:3) sah ich mal live und das war ein echter Kracher, weil die Japaner den Belgiern dermaßen auf die Nerven gingen, dass es keine/r so recht glauben wollte. Von unserer Truppe wohl auch nicht, ich saß mutterseelenallein in der Kneipe, keine schöne M., keine A., kein U. ohne Zähne und auch sonst war niemand gekommen. Aber auch solo war es ein echter Krimi und natürlich hätte ich es den Japanern gegönnt, den Favoriten Belgien ins Nirwana zu befördern. Alleine die Nachspielzeit war einmal mehr dagegen.
Dort, also im Nirwana, hätten die Belgier illustre Bekannte getroffen: Deutschland natürlich. Argentinien (s. o.), Portugal (1:2 gegen Uruguay) und vor allem Spanien (3:4 nach Elfmeterschießen gegen Russland!), welches U. ohne Zähne zu einem „Cheiche!“ veranlasste. Und auch die hoch gehandelten Kroaten standen eigentlich schon mit einem Bein draußen (3:2 im Elfmeterschießen gegen Dänemark). Schon erstaunlich.
Erstaunlich auch die schöne M., die mir auf meine Erzählung hin, ich hätte ein Haus in Holland an der Hand, das pro Nase nur 10 Euro die Nacht kostet, erwiderte: „Super, da können wir ja mal ein langes Wochenende hin!“ Jetzt hab ich natürlich die Arschkarte, unmöglich, noch in diesem Sommer zehn Kilo abzunehmen, um peinlichkeitsfrei mein Hemd am Strand zu lüften. Werde ihr wohl einen Herbsturlaub vorschlagen. Mit nassen Spaziergängen und romantischem Kaminfeuer und so.
Vorschlagen für das Endspiel der WM würde ich mal Frankreich gegen Kroatien. Aber – und das sollte man mal positiv erwähnen – bei dieser WM scheint alles möglich und jeder kann jeden schlagen. Oder wie einst Paul Breitner sagte „Dann kam das Elfmeterschießen. Wir hatten alle die Hosen voll, aber bei mir lief‘s ganz flüssig.“ Schon erstaunlich.