Zur „Konsolidierung“ des nicht ausgeglichenen Haushalts für 2015 sollte die Schließung des sanierungsbedürftigen Hallenbades West im Dorstfelder Kortental und ein Ersatzneubau im Revierpark Wischlingen beitragen. So steht es in der nun schon traditionellen Streichliste, die der Kämmerer zu jedem neuen Haushaltsplanentwurf vorlegt. Insgesamt sollen 2,4 Mio. Euro „gespart“ werden, wenn das Hallenbad im Stadtbezirk Innenstadt-West geschlossen wird.
Das Vorhaben des Kämmerers muss nun erst mal auf Eis gelegt werden, denn heftige Proteste der Dorstfelder Bürger, Sportvereine, der Schulen, der Stadteltern und die Drohung, ein Bürgerbegehren einzuleiten, führten zum vorläufigen Stopp des Schließungsvorhabens.
Aufgrund des Widerstandes gegen die Schließung werden nun Gutachten für beide Standorte (Kortental und Wischlingen) eingeholt, die nicht nur bauliche und finanzielle, sondern auch Standortqualitäten und soziale Gegebenheiten berücksichtigen. Dem stimmten nun auch die durch den Protest aufgeschreckten Ratsfraktionen zu.
Das Hallenbad West wird von Kindern und Jugendlichen jeden Alters gern besucht, 12 Schulen nutzen es für den Schwimmunterricht. Ein Sportverein und der DLRG nutzen es als Trainingsund Ausbildungsstätte. Tausende Kinder haben hier das Schwimmen gelernt. Es ist also eine nützliche und notwendige Einrichtung der städtischen Infrastruktur. Wenn auch auf freiwilliger Basis.
Solche „freiwilligen“ Einrichtungen stehen leider als erste auf der Streichliste, wenn es wieder einmal darum geht, einen Haushalt (wahlweise „auf Kante genäht“ oder „mit Courage“ vorgelegt) von der Kommunalaufsicht genehmigen zu lassen.