Die Schlichter haben in der Tarifauseinandersetzung bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) eine Einigungsempfehlung vorgelegt. Demnach soll es für die rund 16.000 Beschäftigten des größten deutschen Nahverkehrsunternehmens eine Einmalzahlung von 1.500 Euro geben sowie monatlich 380 Euro mehr ab Juni 2025. Eine weitere Lohnerhöhung um 50 Euro ist für Juni 2026 vorgesehen. Auch Zulagen wie Schicht-, Wechselschicht- und Fahrdienstzulage werden angehoben. Zusätzlich ist mehr Weihnachtsgeld für die Beschäftigten vorgesehen. Die Laufzeit des Tarifvertrags beträgt 24 Monate.
Die Beschäftigten sollen im Gegenzug länger arbeiten: Ihre Regelarbeitszeit sollen sie „freiwillig“ von derzeit 37,5 Stunden pro Woche auf 39 Stunden erhöhen können. Bis 2027 ist vorgesehen, dass sich ver.di und BVG auf eine Flexibilisierung und Individualisierung der Arbeitszeit verständigen.
Die Tarifparteien kündigten an, auf Basis dieser Empfehlung am Donnerstag (nach Redaktionsschluss) noch einmal zu verhandeln. Bis dahin werde es keine weiteren Streiks bei den BVG geben. ver.di-Verhandlungsführer Jeremy Arndt sprach von einem „guten Kompromiss“. Er empfiehlt den Mitgliedern seiner Gewerkschaft die Annahme der Schlichtungsempfehlung.
BVG und ver.di hatten die Tarifverhandlungen Mitte Januar begonnen. Die Gewerkschaft hatte fünf Mal zu Warnstreiks aufgerufen, mit massiven Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr. Nach der sechsten Verhandlungsrunde waren die Tarifgespräche dann für gescheitert erklärt worden.