In mehreren Städten in den USA sind am Wochenende Schauspielerinnen und Schauspieler in den Streik gestartet. Bei den Streikaktionen taten sie sich mit den bereits seit Anfang Mai streikenden Drehbuchautoren zusammen und protestierten vor Filmstudios und Bürozentralen von Streamingdiensten und Fernsehsendern.
Es ist der erste Doppelstreik von Schauspielern und Drehbuchautoren in den USA seit mehr als 60 Jahren und er dürfte den Betrieb in Hollywood auf unbestimmte Zeit lahmlegen. Die Schauspielgewerkschaft SAG-AFTRA fordert für ihre Mitglieder eine bessere Vergütung sowie Regelungen beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Der Darstellerstreik war am Donnerstag vergangener Woche offiziell beschlossen worden, nachdem trotz wochenlanger Verhandlungen keine Einigung mit dem Verband der TV- und Filmstudios AMPTP erzielt werden konnte. „SAG-AFTRA im Streik“ stand auf schwarzem Hintergrund auf den Plakaten vieler Darsteller, die unter anderem in New York oder Los Angeles auf die Straßen gingen.
Die Dreharbeiten zu zahlreichen Filmen wurden am Freitag eingestellt. Im TV-Bereich dürfte sich die Wirkung dagegen schneller entfalten. Auf Grund des Streiks der Autoren werden bereits Wiederholungen von Late-Night-Shows ausgestrahlt, eine große Zahl der Fernseh- und Filmproduktionen hat die Arbeit eingestellt oder unterbrochen.
In den Streik treten auch die Stars der Branche. Das betrifft vor allem die jetzt anlaufenden Blockbuster wie „Oppenheimer“ oder „Barbie“, auch Werbung für Filme wird als Streikbruch gewertet. Cillian Murphy, Emily Blunt und Matt Damon verließen die Londoner Premiere von „Oppenheimer“ in dem Moment, als SAG den Streik ausrief.