Schauprozess

Am Montag dieser Woche hat in den Niederlanden das Hauptverfahren um den Abschuss des Passagierflugs „MH 17“ begonnen. Angeklagt für den offenkundig versehentlichen Abschuss sind drei Männer aus dem Donbass und ein Russe. Der Prozess findet in ihrer Abwesenheit statt.

Heimlicher Hauptangeklagter ist die Russische Föderation, ihr soll eine politische Verantwortung für das Unglück zugeschrieben werden, da sie angeblich eine Batterie Flugabwehrraketen an die Volksmilizen des Donbass ausgeliehen habe. Die Ukraine, die den Flugraum über dem Donbass trotz des Krieges nicht geschlossen hatte, wird in dem Prozess nicht behelligt.

Zum Auftakt der Verhandlungen ließ das Gericht die Prozessbeteiligten durch eine Rekonstruktion von „MH 17“ aus Wrackteilen klettern. Wie das dazu führen soll zu beurteilen, ob die drei Angeklagten am Boden eine Rakete mit Abschuss auf das Passagierflugzeug geschossen haben, ließ das Gericht offen.

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Schauprozess", UZ vom 11. Juni 2021



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Herz.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit