Bereits über 5.000 Kolleginnen und Kollegen haben ihn unterschrieben: den Aufruf „Gewerkschaften gegen Aufrüstung und Krieg! Friedensfähigkeit statt Kriegstüchtigkeit!“ Das sei ein erster, wichtiger Erfolg, so schätzten es die Teilnehmenden einer Online-Beratung in der vergangenen Woche ein. Zu dieser hatten die Initiatoren des Aufrufs eingeladen, zirka 170 Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Gewerkschaften und Teilen der Republik waren dieser Einladung gefolgt.
Ein Schwerpunkt der Beratung waren die nächsten Aktivitäten und Möglichkeiten, mit dem Aufruf zu arbeiten, um mit Kolleginnen und Kollegen über den Zusammenhang von Sozialabbau, Militarisierung und Aufrüstung zu sprechen. Schon am 1. Mai (nach Redaktionsschluss) gab es die nächste Gelegenheit dazu. Zusätzlich zum Online-Aufruf sind auf der Website der Initiative deshalb Vorlagen für Papier-Sammellisten bereitgestellt worden, die dort heruntergeladen und dann ausgedruckt werden können.
Auch über den 1. Mai hinaus soll mächtig gesammelt werden: Sowohl in Betrieben und Gremien als auch auf Aktionen, Veranstaltungen und Demonstrationen von Gewerkschaften, Friedens-, Zivilklausel- und Klimabewegung, Erwerbslosen. Rednerinnen auf Versammlungen oder Gremienvorsitzende werden gebeten, auf den Aufruf aufmerksam zu machen.
Die Listen sollen zur direkten Ansprache auf den nächsten Gewerkschaftstagen der GEW, Aktivtagungen, Vertrauensleuteseminaren, Wochenendschulungen sowie in den kommenden Tarifkämpfen der IG Metall und ver.di zum Einsatz kommen. „Wir werden keine gute Tarifpolitik machen können, wenn alles Geld in die Rüstung gesteckt wird“, so die Einschätzung. Der gewerkschaftliche Kampf sei nicht nur ein Kampf um die Verbesserung der Arbeits-, sondern auch der Lebensbedingungen und der Demokratie. Kriegspolitik gehe jedoch mit Demokratieabbau einher. Mit dem Aufruf sollen diese Zusammenhänge aufgezeigt werden, um sie in der Gewerkschaftsarbeit zu verankern. Besonders der Kampf gegen den Verfall der Daseinsvorsorge spielt hier eine große Rolle.
Es gibt bereits Gewerkschaftsgremien, die den Aufruf unterstützen und dazu auffordern, ihn zu unterzeichnen. Solche Beispiele sollen auf der Website von „Gewerkschaften gegen Aufrüstung“ dokumentiert und darüber hinaus öffentlich gemacht werden. Sie machen Mut für die Diskussion, die nicht immer einfach ist. Auch deshalb ist ein weitere Vernetzung wichtig. Dazu braucht es neben einer zentralen Stelle auch örtliche und regionale Treffen, bei denen sich Aktive gemeinsam beraten können. Es wurde um regionale Kontaktadressen gebeten.
Ein weitere Vorschlag war, Argumentations- und Trainingsstammtische gegen Aufrüstung im Gewerkschaftsbereich zu initiieren. Außerdem soll die Zusammenarbeit mit aktiven Gewerkschaftsseniorinnen gesucht werden. Gute Vernetzungsmöglichkeiten bestehen bereits. So im Friedensnetz der GEW und im internen Friedensnetz von ver.di, in das sich Mitglieder eintragen lassen können.
Ein weiterer Meilenstein für die Unterschriftensammlung und für die gemeinsame Diskussion wird die „Friedenspolitische Gewerkschaftskonferenz“ sein, die am 14. und 15. Juni in Stuttgart stattfindet. Sie steht unter dem Motto „Waffen runter, Löhne rauf“.
Das Sammeln von Unterschriften in Betrieben und Gewerkschaften soll mindestens bis zum Antikriegstag fortgeführt werden. Eine Idee ist, die Vorstände der Gewerkschaften – vielleicht auch auf unterschiedlichen Ebenen – mit dem Aufruf zu „besuchen“. Dazu braucht es aber noch viele weitere Unterschriften.
Druckbare Unterschriftenliste zum Download:
Druckbarer Aufruf zum Download:
Weitere Informationen und Materialien unter: gewerkschaften-gegen-aufruestung.de