Der marxistische Ökonom Samir Amin starb in Paris an den Folgen eines Gehirntumors. Er wurde 86 Jahre alt. Der 1931 geborene ägyptisch-französische Kritiker des Neokolonialismus befasste sich bereits in seiner Dissertation mit den Ursachen der sogenannten Unterentwicklung der Länder des globalen Südens. Anfang der 60er Jahre beriet er das Planungsministerium von Mali, anschließend unterrichtete er an Universitäten in Poitiers, Dakar und Paris und arbeitete am senegalesischen „Institut africain de Développement Économique et de Planification“ (IDEP), das er ab 1970 leitete. 1980 wurde er Direktor des „Third World Forum“ in Dakar. Amin war ein prominenter Kritiker der kapitalistischen Globalisierung und arbeitet über den Neokolonialismus und moderne Klassenkämpfe in Afrika und der arabischen Welt. Während seines Studiums wurde er Mitglied der Kommunistischen Partei Frankreichs (KPF), distanzierte sich aber später von der Sowjetunion und neigte zeitweise dem Maoismus zu.
Samir Amin gestorben
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