Eine Hommage an Rosa Luxemburg

Sagen, was ist

Von UZ

Gina Pietsch & Frauke Pietsch

Ein Höhepunkt der Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11. Januar 2019 in Berlin wird sicherlich der Auftritt der beiden Künstlerinnen sein.

Gina Pietsch über ihr Programm:

Drei Jahre und vier Monate ihres kurzen Lebens saß Rosa in Gefängnissen und Festungen, in Warschau, Berlin, Wronke und Breslau. Warum? Der Berliner Polizeipräsident 1916 hatte keine Zweifel daran, dass „die Luxemburg eine der gefährlichsten und rührigsten Agitatorinnen des extrem-radikalen Flügels der Sozialdemokratie sei“. Lenin, der um eine Reihe ihrer Irrtümer hinsichtlich der russischen Revolution wusste, hörte nie auf, sie „für einen Adler unter Hühnern zu halten, der den Kommunisten in der ganzen Welt immer teuer sein wird“. Wir sehen in ihr eine der wichtigsten und charismatischsten Persönlichkeiten in der deutschen Antikriegsbewegung, den Inbegriff des Kampfes für Frieden.

Die, die Kriege führten, nannten sie die blutige Rosa, wir, denen sie nahe ist, nennen sie gerne einfach Rosa, oder wie Brecht: die rote Rosa. Als sie 17 war, konnte man folgendes von ihr lesen: „Mein Ideal ist eine Gesellschaftsordnung, in der es mir vergönnt sein wird, alle zu lieben.“ Und Leo Jogiches, den sie liebte, erfährt, sie wolle auf die Menschen „wie ein Blitz wirken, nicht durch Pathos, sondern durch die Weite der Sicht, die Macht der Überzeugung und die Kraft des Ausdruck“. Wer sie liest, weiß, dass sie sich diesen Wunsch erfüllen konnte und uns sicher in unvorstellbarer Weise mehr, wenn man sie nicht umgebracht hätte.

Das Ende jedes Menschen ist schlimm, das dieser körperlich kleinen und lebenslang gehbehinderten – eine Biografin sagt, „dreifach Stigmatisierten, als Frau, als Jüdin, als Krüppel“ – aber eben ungeheuer starken, weisen, mutigen, lebens- und liebensfrohen

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"Sagen, was ist", UZ vom 7. Dezember 2018



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