Die Südafrikanische Kommunistische Partei (SACP) hat sich auf ihrem viertägigen Nationalkongress in Boksburg, nahe Johannesburg, eine neue Führung gegeben. Zum Generalsekretär wurde ohne Gegenkandidatur Solly Mapaila gewählt. Er löst in dieser Funktion Blade Nzimande ab, der sie 24 Jahre lang innehatte und nun den Parteivorsitz übernimmt.
Nzimande bezifferte in seinem Rechenschaftsbericht die Mitgliederzahl der Partei mit 330.000, ein Zuwachs von über 30.000 Mitgliedern seit dem letzten Parteitag 2017. Er griff scharf die Rolle des Afrikanischen Nationalkongresses (ANC) an, mit dem die SACP im Bündnis steht, und machte die Regierungspartei für eine verfehlte neoliberale Sparpolitik und Schwäche bei der Aufarbeitung der Übernahme des Staates durch korrupte Cliquen in der Zuma-Regierungsperiode verantwortlich. Nzimande übte Kritik an der militärischen Intervention Russlands in der Ukraine, Moskau habe jedoch legitime Sicherheitsinteressen und der Konflikt sei „von den USA und ihren NATO- und EU-Verbündeten angeheizt“ worden. Seine Rede beschloss er mit einem Aufruf zur Einheit. Zuvor hatte Präsident Ramaphosa in einer Ansprache an die Delegierten eine Belastung der Beziehungen zwischen Kommunistischer Partei und ANC eingeräumt.
Der neue Generalsekretär, Solly „Afrika“ Mapaila, kämpfte vor 1994 außerhalb der Grenzen Südafrikas in den Reihen von Umkhonto we Sizwe, des bewaffneten Arms des ANC. Nach seiner Rückkehr wurde er in die Streitkräfte integriert. Er profilierte sich als früher und energischer Kritiker der Korruption im Afrikanischen Nationalkongress und der Regierung Jacob Zumas. Seit 2012 war er Stellvertretender Generalsekretär der SACP.