Mal wieder drohen Kneipenrunden, Sportfreundschaften oder Familienfeierlichkeiten im Streit zu versinken. Es wird sich entzweit über die Frage, wer nun Schuld trägt an den toten Zivilisten in Israel und Palästina, die Hamas oder die schändliche israelische Kolonial- und Apartheidpolitik. Doch das muss nicht sein. Hilfe winkt ausgerechnet aus der Ukraine. Deren Präsident Wladimir Selenski hat, so meldet die Nachrichtenagentur dpa, „Russland vorgeworfen, neben dem Angriff auf sein Land nun auch einen Krieg im Nahen Osten entfachen zu wollen“.
„Wir haben Daten, die klar beweisen, dass Russland daran interessiert ist, im Nahen Osten einen Krieg loszutreten, so dass eine neue Quelle von Schmerz und Leid die Einheit der Welt untergräbt“, verlautbarte Selenski auf X, das früher mal Twitter hieß. Über Genaueres, etwa welche Daten was genau beweisen sollen, schwieg er sich wie üblich aus. Und welche „Einheit der Welt“ der Oberbefehlshaber der nie in Schwung gekommenen Frühjahrsoffensive genau meint angesichts der schwindenden Unterstützung für den Krieg in seinem Land, behält er auch für sich. Macht aber auch nichts. Denn Hauptsache, man kann in Kneipe, Sporthalle und Wohnzimmer wieder einträchtig beieinander sitzen. Hauptsache, es gibt einen Feind, auf den man sich konzentrieren kann. Hauptsache, der Russe war’s.