Estland, Lettland und Litauen haben insgesamt zehn russische Diplomaten zu unerwünschten Personen erklärt und des Landes verwiesen. Auf Aufforderung der Außenministerien in Tallinn, Riga und Vilnius müssen die Mitarbeiter der russischen Botschaften in den Hauptstädten der drei EU- und NATO-Staaten binnen weniger Tage das jeweilige Land verlassen. Begründet wurden die Ausweisungen jeweils mit Aktivitäten, die „nicht mit ihrem diplomatischen Status vereinbar“ seien. Die Entscheidung sei zudem „Ausdruck der Solidarität mit der von Russland angegriffenen Ukraine“.
Bulgarien hat derweil wegen Spionagevorwürfen erneut zehn russische Diplomaten zu unerwünschten Personen erklärt. Ihre Tätigkeit sei unvereinbar mit der Wiener Konvention über diplomatische Beziehungen, hieß es am vergangenen Freitag in einer Mitteilung des bulgarischen Außenministeriums. Der Schritt sei mit Regierungschef Kiril Petkow abgestimmt. Die Diplomaten müssen Bulgarien binnen 72 Stunden verlassen.
Bulgarien hat damit seit 2019 insgesamt 21 russische Diplomaten wegen angeblicher Spionagetätigkeit zu unerwünschten Personen erklärt. Die neuen Vorwürfe an Russland erfolgten an dem Tag, als US-Kriegsminister Lloyd Austin zu einem zweitägigen Besuch in dem Land erwartet wurde.