Als Kommunistinnen und Kommunisten kann es uns nicht egal sein, wenn hunderttausende Arbeitsplätze in der Autoindustrie und den Zulieferbetrieben „abgewrackt“ werden. Sicherlich wird man darüber beraten müssen, wie das verhindert wird. Dazu braucht es aber keine Mauscheleien zwischen Kanzlerin, ihren Ministern, dem Verband der Automobilindustrie (VDA) und den Autobossen von Daimler, BMW und VW.
Das Wichtigste werden Aktionen sein. Die Belegschaft von Continental hat bereits beschlossen, den Abbau von tausenden Stellen nicht hinzunehmen, und den Kampf aufgenommen. In Regensburg, wo über 2.000 Menschen in die Arbeitslosigkeit katapultiert werden sollen, fanden die ersten Protestaktionen bereits statt. „Aus unserer Sicht wird Corona vorgeschoben, um ein Unternehmen schlankzuschrumpfen“, erklärt Rico Irmischer von der IG Metall Regensburg. In Hessen haben Betriebsräte und die IG Metall eine Aktionswoche gegen mögliche Werkschließungen durchgeführt.
Dass es in der Automobilbranche nicht so weitergehen kann wie in der Vergangenheit ist allerdings auch klar. Die Märkte sind gesättigt, die individuelle Mobilität mit dem eigenen Auto, egal ob Verbrenner oder E-Auto, kann aus ökologischen Gründen und wegen der im Verkehr erstickenden Städte nicht so wie bislang weitergehen. Erforderlich sind neue Mobilitätskonzepte und, wenn weniger Arbeit aufgewendet werden muss, Konzepte zur Arbeitszeitverkürzung. Wie wär’s denn mit „runden Tischen“ der Beschäftigten und ihrer Gewerkschaften und vielleicht ein oder zwei Ökonomen, die Vorschläge über Arbeitszeit und Produktumstellungen entwickeln? Autobosse brauchen die Beschäftigten dafür nicht. Diesen und der Regierung werden die Ergebnisse der „runden Tische“ dann zur Umsetzung vorgelegt. Das wäre dann Mal ein erster Schritt hin zum grundlegenden Systemwechsel.