Vier Mitglieder der Partei „Die Linke“ haben ihren Rücktritt aus dem hessischen Landesvorstand der Partei erklärt. Mit Nick Papak Amoozegar, Julian Eder, Gabi Faulhaber und Eyup Yilmaz verliert der Landesvorstand ein Viertel seiner Mitglieder. In ihrer Austrittserklärung kritisierten die vier eine „Entpolitisierung des Landesverbands“, die „Vernachlässigung der Basisstrukturen“ und das Fehlen einer Analyse der Ursachen für Wahlniederlagen und Grabenkämpfe innerhalb der Partei. Zudem missbilligten sie den „defensiven Umgang des Bundes- und Landesvorstands zu den Kriegen in der Ukraine und in Gaza“. „Wir sehen es als dringend geboten an, gegen Krieg und Hochrüstung die Kraft der Partei zu bündeln und die Friedensbewegung maßgeblich zu unterstützen beziehungsweise selbst Widerstand zu organisieren. Angesichts der geopolitischen Veränderungen sind wir mit einer Politik der Äquidistanz nicht einverstanden“, heißt es in dem Schreiben. Die ehemaligen Landesvorstandsmitglieder bekräftigten ihre Bereitschaft, weiterhin für den Erhalt linker Basisstrukturen, gewerkschaftliche Arbeit und Bündnisse sowie die „Zusammenarbeit linker Kräfte gegen Sozialabbau, Verarmung und Krieg“ zu arbeiten. Innerhalb des Landesvorstandes sei das jedoch nicht möglich. Auch bei einer kritischen Beteiligung, „würden wir die Entwicklung zu einem Wahlverein letztendlich durch unsere Mitgliedschaft im Landesvorstand mittragen“.
Rücktritte bei der „Linken“
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