Noch vor dem Beginn der Regierungsbildung in den Niederlanden ist der beauftragte Sondierer nach Betrugsvorwürfen zurückgetreten. Der Rechtspopulist Geert Wilders hatte nach seinem Wahlsieg der vergangenen Woche einen Abgeordneten seiner eigenen Partei, Gom van Strien, als Sondierer vorgeschlagen. Er sollte an diesem Montag Gespräche mit den Fraktionsvorsitzenden aufnehmen.
Am Wochenende war bekanntgeworden, dass der frühere Arbeitgeber des Politikers bereits im Frühjahr Anzeige wegen Betrugs gegen ihn erstattet hatte. Van Strien wies die Vorwürfe zwar zurück, trat aber am Montag dieser Woche dennoch zurück.
In den Niederlanden wird nach einer Wahl traditionell zunächst ein Sondierer angestellt, der die Chance einer Koalition ausloten soll. Die „Partei für die Freiheit“, deren einziges Mitglied Wilders selbst ist, hatte am Mittwoch vergangener Woche mit 37 von 150 Sitzen als stärkste Kraft die Wahl gewonnen, da aber einige Parteien eine Zusammenarbeit mit Wilders ausschließen, wird eine schwierige Regierungsbildung erwartet.