Da durfte Hubertus Knabe sich noch einmal öffentlich aufregen: Die Berliner CDU hatte zur Pressekonferenz geladen, um eine „unerträgliche Huldigung“ „rot lackierter Antidemokraten“ anzuprangern. Gemeint war, dass die Linkspartei eine Veranstaltung zum 100. Jahrestag der KPD-Gründung plante – dabei sei die eine der „Totengräberinnen der ersten deutschen Demokratie“ gewesen, fälschte Knabe wie gewohnt die Geschichte.
Auch Springers „Welt“ schickte ihren (furchtbar hippen) Reporter zu der Veranstaltung und ließ ihn (gute!) Noten für die Kleider der Besucherinnen verteilen. Sie beruhigt: Bernd Riexinger „sagt nur vernünftige Sachen an diesem Abend“, die Referenten sagen, „ehrlich gesagt, dass die KPD ne ziemlich brutale Scheißpartei war“. Nicht mal der Rotkäppchen-Sekt reichte bis zum Ende – Gott sei Dank kein Jubel für Verfassungsfeinde, die Berliner Linkspartei ist schließlich in der Regierung.
Also alles nicht so schlimm. Nur gegen eine Behauptung wollen wir uns verwahren: CDU und Knabe haben Linkspartei und KPD in einen Topf geworfen und so getan, als mache die Linkspartei in Berlin so etwas wie kommunistische Politik. Das wollen wir nicht auf uns sitzenlassen. Und: Als wir zu Silvester auf 100 Jahre KPD angestoßen haben, waren genug Getränke da.