Die Durchsuchung von 25 Objekten in acht Bundesländern, die sich gegen Kritiker des G20-Gipfels richteten, hat die linke Antirepressionsorganisation Rote Hilfe kritisiert. Betroffen waren 23 Privatwohnungen sowie das Linke Zentrum Lilo Herrmann in Stuttgart und das Rote Zentrum in Göttingen. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, während der Proteste gegen den G20-Gipfel an einer gewalttätigen Demonstration am Rondenbarg teilgenommen und sich des Landfriedensbruchs schuldig gemacht zu haben. Die Razzien wurden durchgeführt, um Informationen über angebliche Vorbereitungen gewalttätiger Proteste zu bekommen, so die offizielle Version der Polizei. Es wurden zahlreiche Laptops und Speichermedien beschlagnahmt.
„Wir verurteilen die Razzien auf das Schärfste und fordern die Herausgabe der beschlagnahmten Speichermedien. Hier wird wohl offenbar versucht, eine Demonstration gegen den G20-Gipfel zu einer insgesamt gewalttätigen Gruppe zu stilisieren, um alle Aktivisten auch ohne konkrete Beschuldigung wegen Landfriedensbruchs verurteilen zu können“, kritisierte Heiko Lange, Mitglied im Bundesvorstand der Roten Hilfe.