Roman Herzog (CDU), von 1994 bis 1999 Bundespräsident, zuvor von 1983 bis 1994 Bundesverfassungsrichter, starb im Alter von 82 Jahren. Als Schlüsselrede von Herzog in dieser Zeit gilt seine „Ruck-Rede“. Am 26. April 1997 forderte er – ganz im Sinne der neoliberalen Politik der Kohl-Regierung – in Berlin: „Durch Deutschland muss ein Ruck gehen“, um das verbreitete Gefühl der Lähmung und Stagnation zu überwinden. „Wir müssen Abschied nehmen von liebgewordenen Besitzständen“, forderte er. „Alle sind angesprochen, alle müssen Opfer bringen, alle müssen mitmachen.“ Den Artikel 139 des Grundgesetzes hatte Herzog für „obsolet“ erklärt – jenen noch von den Westalliierten geforderten Artikel über die „Weitergeltung der Entnazifizierungsvorschriften“, der das Verbot faschistischer Organisationen beinhaltet.
Roman Herzog ist tot
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