Zu „Verwirklichung der Philosophie“, UZ vom 24. 12. 2020

Robert nicht vergessen!

Herbert Münchow, Leipzig

Völlig zu Recht wird hier in dem Beitrag auf den bedeutenden Philosophen Hans-Heinz Holz hingewiesen. Unbegründet still ist es jedoch um den meines Erachtens nicht weniger bedeutenden Philosophen Robert Steigerwald geworden. Holz und Steigerwald hatten auch zu Hegel einige Kontroversen, die offen ausgetragen wurden. Nicht darum soll es gehen, sondern um einen Band aus dem Kulturmaschinen Verlag, der 2013 erschienen ist. Sein Titel: „Mit Hegel, Marx und Lenin über Marx hinaus. Vom Lernen und Verstehen“. Erstaunlich, wie wenigen dieser Band bekannt ist. (…) Vielleicht könnte man ihn sogar als eine Art „philosophisches Testament“ von Robert bezeichnen. Warum?

Bei allen Texten, die in letzter Zeit in der UZ zum Thema Hegel beziehungsweise zur Frage der Dialektik erschienen sind, spielt der Moskauer Philosoph Viktor Vazjulin überhaupt keine Rolle. (…) Vazjulin hat die inzwischen in deutscher Übersetzung vorliegenden Bücher „Die Logik des ‚Kapitals‘ von Karl Marx“ (Erstausgabe 1968) und „Die Logik der Geschichte“ (Erstausgabe 1988) geschrieben. Robert, der sie in die Hände bekam, war regelrecht begeistert, wenn auch nicht unkritisch. Sie veranlassten ihn, sich erneut intensiv in Hegel zu vertiefen, über das Verhältnis von Marx und Hegel, Lenin und Hegel sowie den prinzipiellen Unterschied zwischen Marx und Hegel wieder und wieder nachzudenken, dabei insbesondere die Untersuchungen von Vazjulin im Blick behaltend, die von Golobokov als „Sensation“ auf dem Gebiete der Philosophie und von Robert als „dicker Brocken“ bezeichnet wurden. Diese Untersuchungen sind ein Hohelied auf die dialektische Methode und die theoretische Arbeit. (…) Die Frage, die Robert Steigerwald aus den Logik-Büchern Vazjulins als „sein wichtigstes Thema“ herausgefiltert hat, lautet: „Es ist sorgfältig zu prüfen, ob das geht und wie das gehen könnte, dieses: Mit Hegel, Lenin und Marx über Marx hinausgehen …“ (…) Bitte lest Roberts Buch und die beiden Bücher Vazjulins – es lohnt sich.

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"Robert nicht vergessen!", UZ vom 8. Januar 2021



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