70 Menschen versammelten sich am Montag Abend an Augsburger Königsplatz. Sie solidarisierten sich mit der Initiative „Augsburg für Palästina“, die an diesem Abend den Film „Roadmap to Apartheid“ des jüdisch-israelischen Regisseurs Eron Davidson im Grandhotel Cosmopolis zeigen wollte. Die Vorführung sollte im Rahmen der 45. Augsburger Friedenswochen stattfinden, an denen sich auch die DKP beteiligt.
„Wir hatten bereits alles für den Abend vorbereitet. Dann kam der Brief, in dem wir als Antisemiten beschimpft werden. Dabei setzen wir uns seit Monaten für Frieden und Freiheit für Palästina ein und machen auf all unseren Veranstaltungen deutlich, dass dort kein Platz für Antisemitismus ist“, erklärt Suleiman Hescha, Mitorganisator des Filmabends.
Die Deutsch-israelische Gesellschaft Augsburg-Schwaben hatte in einem Brief den Veranstaltungsort unter Druck gesetzt und gedroht, dass die Stadt Augsburg Fördermittel streichen könne. „Das Grandhotel ist ein wichtiger Ort der interkulturellen Verständigung in Augsburg“, sagt Hescha. Außerdem würden in den einigen der Räume Flüchtlinge wohnen. Man habe sich deshalb gemeinsam entschieden, die Veranstaltung vorerst abzusagen. Man werde sich aber nicht einschüchtern lassen. Kritik an der israelischen Regierung müsse in einer demokratischen Gesellschaft möglich sein.
Der Film „Roadmap to Apartheid“ kann kostenfrei auf YouTube angesehen werden.