Am 12. Oktober (8 Uhr) findet vor dem Freiburger Amtsgericht ein Gerichtsverfahren gegen einen Freiburger Antifaschisten statt. Dessen Beteiligung an Sitzblockaden gegen den alljährlichen „Marsch für das Leben“ der Pius-Bruderschaft ist für die Freiburger Staatsanwaltschaft eine Straftat. „Dieses Verfahren stellt dabei nicht nur einen neuerlichen Höhepunkt der Kriminalisierungsversuche der Proteste gegen die Pius-Brüder dar, sondern ist auch als Angriff auf die Aktionsform der Sitzblockade als solches zu verstehen“, kritisieren antifaschistische Organisationen in einer Stellungnahme. Zur Erinnerung: Am 10. April 2015 hatten die Piusbrüder versucht, durch die Freiburger Innenstadt zu marschieren und ihre reaktionäre Hetze auf die Straße zu tragen. Bei ihrem sogenannten „Marsch für das Leben“ sprechen sie Frauen das Recht auf Selbstbestimmung ab, fordern ein Abtreibungsverbot und stellen ihr homophobes Weltbild zur Schau. Der Marsch konnte dabei durch Gegenproteste von Antifaschisten erheblich gestört und zeitlich verzögert werden. Nur ein überzogenes und brutal auftretendes Polizeiaufgebot ermöglichte der erzreaktionären Piusbruderschaft ihren Aufzug. Mehr als 200 Pius-GegnerInnen hatten gegen den Aufzug protestiert. Die Polizei bahnte den Piusbrüdern jedoch unter brutaler Anwendung von Gewalt einen Weg durch die Blockade.
Repression
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