Verquer wie der Hubschrauber im Bild flog Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz schon zu Lebzeiten. Der Flugzeugsammler nutzte seinen Fernsehsender „ServusTV“ für Hetze gegen Menschen, die vor dem Krieg in Syrien in die Alpenrepublik geflohen waren. Noch weiter ging er mit dem Medienprojekt „Addendum“, das vor allem mit Warnungen vor der „Islamisierung des Abendlandes“ und Fragen wie „Ist Demokratie wirklich eine gute Idee?“ auffiel. Immerhin flog „Addendum“ nicht weit – Bruchlandung nach nur drei Jahren.
Geld scheffeln und dann einen auf großzügiger Mäzen machen, darin sah Mateschitz sein Lebenswerk. Über die „Idee“ mit der koffeinreichen Brause mit Gummibärchengeschmack war er 1982 in Thailand gestolpert. Im Jahr darauf erwarb er die Lizenz. Die Hofplörre des Neoliberalismus vermarktete er ab 1987 mittels sinnfreier Extremsportevents und fanfreier Fußballvereine.
Apropos Tod: Als Beschäftigte von „ServusTV“ 2016 einen Betriebsrat gründen wollten, killte der selbsternannte „Humanist“ Mateschitz den Sender kurzerhand. Und öffnete ihn erst wieder, nachdem die Belegschaft versichert hatte, auf die Gründung einer in ihrem Sinne handelnden Interessenvertretung zu verzichten.
Mateschitz wurde 78 Jahre alt. Der mit Abstand reichste Österreicher hat sich am Samstag zu dem knappen Dutzend Extremsportler gesellt, die seinen Wahnwitz mit ihrem Leben bezahlt haben. Ihm jedenfalls hat Red Bull Flügel verliehen.