Am letzten Samstag haben sich bewaffnete Kämpfer von „Rechter Sektor“ im westukrainischen Mukatschewe Gefechte mit den dortigen Sicherheitskräften geliefert. Mit Maschinengewehren und Panzerfäusten zerstörten sie drei Polizeiwagen und setzten einen Polizeiposten sowie eine Tankstelle in Brand. Es gab Tote und Verletzte. Nach den Gefechten verschanzten sich die Ultranationalisten im Wald. Ukrainisches Militär verlegte Schützenpanzer in die Region.
Der Führer von „Rechter Sektor“, Jarosch, der zugleich Parlamentsabgeordneter und Berater des Generalstabschef der ukrainischen Streitkräfte ist, verhandelte am Sonntagabend mit Präsident Poroschenko über die Lösung des Konflikts. Zuvor hatte er die Absetzung von Innenminister Awakow und der gesamten Polizeiführung von Transkarpatien gefordert. Inzwischen sind seine Anhänger in vielen Orten der Ukraine zum Protest auf die Straße gegangen. Zudem erklärte der Kommandeur eines der Einheiten des „rechten Sektors“, die im Donbass im Rahmen der „Anti-Terror-Operation“ der Junta kämpfen, laut „Swabodnaja Pressa“ vor Journalisten, dass Kämpfer dieser Einheiten auf Befehl Jaroschs die Front verlassen und sich in unbekannte Richtung entfernt hätten.
Die Situation ist offensichtlich so angespannt, dass Präsident Poroschenko das Militärkabinett des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats zu einer Dringlichkeitssitzung einberufen hat. Über Ergebnisse der Beratungen war bei Redaktionsschluss noch nichts bekannt.