Über 1 500 Menschen stellten sich am vergangenen Samstag in Fulda etwa 130 Neonazis der Partei „III: Weg“ in den Weg. Der „III. Weg“ hatte zu einem Gedenkmarsch unter dem Titel „Ein Licht für Dresden“ aufgerufen. Rund 1 000 Polizisten sicherten den Naziaufmarsch. Das Bündnis „Fulda stellt sich quer“ hatte zu den Gegenprotesten aufgerufen.
Der Generalsekretär der „Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer“ (FIR), Ulrich Schneider, sprach auf der Gegenkundgebung: „Eine ernsthafte Aufarbeitung des Bombenkrieges kann an der Tatsache nicht vorbeigehen, dass die Verantwortung für diese Form des Krieges nicht im ‚Blutrausch der Deutschenhasser‘ – wie es auf der Homepage des III. Weges heißt – zu finden war, sondern bei der deutschen Kriegspolitik lag. Es war die faschistische Kriegspolitik, die schon 1940 mit Luftangriffen auf die Zivilbevölkerung der überfallenen Länder, zum Beispiel gegen Rotterdam, den Bombenkrieg eröffnet hat, die den Begriff ‚coventrisieren‘ in ihre Propaganda eingeführt hat. Es war die faschistische Kriegspolitik, die mit ‚Endsieg‘- und ‚Durchhalte‘-Propaganda trotz der militärischen Niederlagen und mit der Erklärung jeder Stadt zur ‚Festung‘ 1945 den bereits verlorenen Krieg um Monate verlängerte – mit dem Ergebnis vieler tausender Opfer, auch unter der deutschen Zivilbevölkerung. Aber das wollen NS-Verherrlicher nicht wahrhaben.“